Skiathos – Die grüne Strandparadies-Insel
Stell dir vor: Eine Insel, kleiner als der Ammersee, mit mehr Stränden als du in zwei Wochen erkunden kannst. Dazu Pinienwälder, die bis ans türkisblaue Meer reichen, und eine Hauptstadt, die nachts zum griechischen Partyviertel wird. Das ist Skiathos – kompakt, schön und überraschend vielseitig.
Warum Skiathos anders ist als andere griechische Inseln
Es ist grün. Während Mykonos, Santorin oder die Kykladen karg und weiß-braun sind, leuchtet Skiathos sattgrün. Kiefern, Pinien und Macchia bedecken die Hügel. Im Frühling blüht alles wild.
Es ist kompakt. Die Insel ist klein – du kannst sie in einem Tag umrunden. Das macht sie perfekt für Strandhüpfen ohne stundenlange Autofahrten.
Es ist lebendig. Skiathos-Stadt hat eine echte Party-Szene. Die Papadiamantis-Straße verwandelt sich abends in eine Meile aus Bars, Clubs und Tavernen. Skiathos zieht junges Publikum an – aber tagsüber ist die Insel familienfreundlich.
Es ist touristisch. Skiathos lebt vom Tourismus. Das merkst du an den Preisen (höher als auf ruhigeren Inseln) und an den Stränden (im August voll). Aber die Insel ist professionell organisiert und hat Infrastruktur.
Koukounaries – Der goldene Strand
Koukounaries gilt als einer der schönsten Strände Griechenlands. 1,2 km goldener Sand, eingerahmt von einem Pinienwald, geschützt als Natura-2000-Gebiet. Das Wasser ist flach, türkis und warm – karibisches Feeling.
Was du wissen solltest:
Der Strand ist organisiert: Liegen, Sonnenschirme, Wassersport, Beach-Bars. In der Hochsaison (Juli/August) ist es voll. Komm früh (vor 10 Uhr) oder nach 16 Uhr, um Platz zu finden.
Hinter dem Strand liegt der Strofilia-See – ein Naturschutzgebiet mit seltenen Vögeln und Schildkröten. Ein Wanderweg führt drumherum (45 Minuten).
Vom Strand aus starten Boote zur berühmten Lalaria-Bucht. Mehr dazu gleich.
Lalaria Beach – Die weiße Kiesel-Bucht mit Felsentor
Lalaria ist die Instagram-Bucht von Skiathos. Weiße Kieselsteine, steile weiße Klippen, azurblaues Wasser – und mittendrin ein natürliches Felsentor im Meer. Es sieht aus wie Photoshop, ist aber echt.
Problem: Lalaria ist nur per Boot erreichbar. Keine Straße führt hin. Du buchst entweder eine Inselrundfahrt (20-25€, stoppt 1-2 Stunden in Lalaria) oder mietest ein eigenes Motorboot (ab 80€/Tag, ohne Führerschein bis 30 PS).
Nebenan liegen drei Meereshöhlen:
Skotini (Dunkle Höhle): Die größte, mit schummrigem Licht. Galazia (Blaue Höhle): Das Wasser leuchtet elektrisch-blau. Chalkini (Kupferne Höhle): Kupferfarbene Felsen.
Die Boote fahren rein (wenn die See ruhig ist) – magisch!
Wichtig: Lalaria ist Kieselstrand, nicht Sand. Die Steine sind groß und glatt. Badeschuhe sind Pflicht.
Die Südküste – Strand-Hopping per Bus oder Boot
Die Südküste von Skiathos ist eine Aneinanderreihung von Buchten. Ein Ringbus (Linie 1 & 2) fährt alle 15 Minuten von Skiathos-Stadt bis Koukounaries und hält an jedem Strand. Ticket kostet 1,80€, Tagespass 5€.
Die schönsten Strände der Südküste (von Ost nach West):
Vromolimnos: Breiter Sandstrand mit flachem Wasser. Sehr familienfreundlich. Viele Tavernen und Wassersport.
Platanias: Ruhiger, weniger organisiert als Vromolimnos. Klares Wasser, ein paar Tavernen.
Troulos: Goldener Sand, geschützte Bucht. Ideal für Familien mit kleinen Kindern. Flaches Wasser, sanfter Wellengang.
Agia Paraskevi: Partystrand mit Beach-Bars und Musik. Hier treffen sich Jüngere ab mittags. DJs legen auf, Cocktails fließen.
Banana Beach: Skiathos' berühmter Partystrand. Zwei Buchten: "Big Banana" (organisiert, lebendig) und "Small Banana" (oft FKK, ruhiger). Beach-Clubs, Wassersport, bis Sonnenuntergang Musik.
Koukounaries: Das Finale – der schönste Strand (siehe oben).
Skiathos-Stadt – Klein, aber lebendig
Die Hauptstadt ist winzig: Eine Hafenfront, eine Hauptstraße (Papadiamantis), ein paar Seitengassen. Aber sie hat Charakter.
Tagsüber: Schlendern durch Gassen voller Boutiquen, Schmuckläden, Souvenirshops. Die weiß-blauen Häuser, die Katzen, die kleinen Plätze – typisch griechisch. Der alte Hafen ist malerisch, der neue Hafen funktional (Fähren kommen hier an).
Abends: Die Papadiamantis-Straße wird zur Party-Meile. Restaurants, Bars, Clubs reihen sich aneinander. Musik dröhnt aus jedem Laden. Skiathos hat eine junge, internationale Party-Szene – griechische Musik, Elektro, Rock, alles dabei.
Empfehlenswerte Tavernen:
Marmita: Traditionelle griechische Küche, weg von der Hauptstraße. Moussaka, Stifado, gegrillter Oktopus.
Ergon: Modernere griechische Küche mit lokalen Produkten. Preislich höher, Qualität exzellent.
Tipp: Geh abseits der Hauptstraße. Die Restaurants direkt am Hafen sind teuer und touristisch.
Bourtzi – Die kleine Halbinsel
Mitten im Hafen von Skiathos-Stadt liegt Bourtzi – eine winzige Halbinsel mit einer venezianischen Festung (heute Kulturzentrum). Pinienbäume, Bänke, Blick auf beide Häfen.
Hier sitzt du abends mit einem Souvlaki vom Grill, schaust den Segelbooten zu und genießt die Ruhe mitten in der Stadt. Kostenlos, fotogen, entspannend.
Kastro – Die verlassene mittelalterliche Stadt
Bis 1829 lebten die Skiathioten nicht an der Küste (zu gefährlich wegen Piraten), sondern auf einem Felsen an der Nordküste – in Kastro.
Heute ist die Stadt verlassen. Nur Ruinen, drei alte Kirchen und spektakuläre Aussichten bleiben. Du erreichst Kastro per Boot oder über einen steilen, 20-minütigen Fußweg vom Parkplatz.
Warum der Ausflug lohnt:
Die Stille. Die Aussicht. Die Kirche Christos hat noch alte Fresken. Du stehst auf den Ruinen und schaust auf die Ägäis – ein Gefühl wie in einem historischen Film.
Unten liegt ein winziger Kiesstrand (meist menschenleer).
Die Nordküste – Wild und unzugänglich
Die Nordküste von Skiathos ist steil, felsig, oft windiger. Hier gibt es kaum Straßen, kaum Strände. Dafür Natur pur.
Mandraki Beach: Einer der wenigen zugänglichen Nordstrände. Kies, dramatische Klippen, oft Wellen. Hier wurde "Mamma Mia" mit Meryl Streep gedreht – auf dem Hügel steht noch die Kapelle aus dem Film.
Die Nordküste ist eher für Abenteurer, Wanderer oder Bootstouren. Die Schönheit liegt in der Wildheit.
Klöster, Wanderungen & Natur
Kloster Evangelistria: 4 km nördlich von Skiathos-Stadt in den Bergen. Wunderschönes Kloster aus dem 18. Jahrhundert, umgeben von Pinienwäldern. Hier wurde 1807 die erste griechische Flagge gehisst. Freier Eintritt, aber lange Hose/bedeckte Schultern erforderlich.
Wanderungen: Mehrere Pfade durchziehen die Insel. Von Kastro zurück nach Skiathos-Stadt (90 Minuten), um den Strofilia-See (45 Minuten) oder durch die Hügel zwischen den Stränden.
Pauschalreise nach Skiathos – lohnt sich das?
Pro Pauschalreise:
Skiathos ist ein klassisches Pauschalreise-Ziel. Viele deutsche Veranstalter haben hier Kontingente in Hotels. Flug + Hotel-Pakete sind oft günstiger als Einzelbuchung.
Der Transfer vom Flughafen ist im Paket meist enthalten – praktisch, denn Taxis sind teuer (15-20€ in die Stadt).
Contra Pauschalreise:
Skiathos hat viele kleine Boutique-Hotels und Villen, die nicht in Pauschalreisen verfügbar sind. Wenn du etwas Spezielles suchst, buch individuell.
All-Inclusive lohnt sich kaum – die Insel lebt von ihren Tavernen und Bars. Bei AI sitzt du im Hotel fest.
Unser Tipp: Halbpension-Pauschalreise ist ideal. Du hast Frühstück und Abendessen gedeckt, bist aber flexibel fürs Strandhüpfen und abendliche Ausflüge.
Skiathos oder Skopelos?
Die beiden Nachbarinseln werden oft verglichen:
Skiathos: Mehr Strände, mehr Nachtleben, touristischer, bessere Infrastruktur. Ideal für Strandfans und Partygänger.
Skopelos: Grüner, ruhiger, authentischer. Weniger Strände, aber ursprünglicher. Ideal für Ruhesuchende und Naturliebhaber.
Viele kombinieren beide: 4 Tage Skiathos, 3 Tage Skopelos. Die Fähre fährt täglich (30 Minuten).
Häufige Fragen zu Skiathos-Pauschalreisen
Brauche ich einen Mietwagen?
Nein. Der Ringbus fährt zu allen Hauptstränden. Für die Nordküste oder Kastro ist ein Auto/Motorroller praktisch, aber nicht zwingend. Roller kosten 15-25€/Tag, Autos 35-50€.
Ist Skiathos teuer?
Mittelfeld. Teurer als Kreta oder Rhodos, günstiger als Mykonos. Eine Mahlzeit in einer Taverna kostet 12-18€. Sonnenschirm + Liege am Strand 8-12€. Cocktails in Bars 8-10€.
Welche Reisezeit ist am besten?
Juni oder September. Juli/August sind heiß (30-35°C), voll und teuer. Juni ist perfekt: 27°C, Meer 23°C, weniger Menschen. September genauso gut: Wasser 24°C, Preise sinken.
Ist Skiathos für Familien geeignet?
Ja! Trotz der Party-Szene (die hauptsächlich abends in der Stadt stattfindet) ist Skiathos familienfreundlich. Viele Strände sind flach und sicher. Hotels bieten Kinderbetreuung.
Wie lange sollte ich bleiben?
Eine Woche ist ideal. Die Insel ist klein, aber du willst Zeit zum Strandhüpfen, Bootstouren und Entspannen. Zwei Wochen sind schön, wenn du auch Skopelos oder Alonissos kombinierst.
Kalo taksi!