Sizilien Pauschalreise – Italiens wilder Süden
Sizilien ist keine Insel für Leute, die bloß Strand wollen. Klar, gibt es hier auch. Aber wer nach Sizilien fliegt, will mehr: auf einen rauchenden Vulkan kraxeln, zwischen 2.500 Jahre alten griechischen Säulen stehen und in Palermo Arancini aus der Frittenbude essen, die besser sind als jedes Restaurant-Essen.
Warum eine Pauschalreise?
- ✓ Flug + Hotel günstiger als einzeln buchen
- ✓ Mietwagen oft vergünstigt dazubuchbar
- ✓ Flexible Verpflegung – von gar nichts bis All Inclusive
- ✓ Reiseschutz inklusive bei Paket-Buchung
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Der Ätna – Europas aktivster Vulkan
3.357 Meter hoch. Raucht regelmäßig. Spuckt gelegentlich Lava. Der Ätna ist keine Postkarten-Kulisse, sondern ein aktiver Vulkan, den man trotzdem besteigen kann. Mit der Seilbahn kommst du bis auf 2.500 Meter, danach geht es mit Jeeps oder zu Fuß weiter – solange die Vulkanologen grünes Licht geben.
Die Mondlandschaft aus schwarzer Lava und Asche ist bizarr. Im Winter liegt oben Schnee, während am Fuß des Berges Orangen wachsen. Die fruchtbare Vulkanerde macht Sizilien zur Speisekammer Italiens.
Praktischer Tipp
Morgens hochfahren – nachmittags ziehen oft Wolken auf und versperren die Sicht. Warme Jacke einpacken, auch im Hochsommer. Oben ist es 15 Grad kälter als am Strand.
Griechische Tempel – besser als in Griechenland
Sizilien war mal Magna Graecia, Groß-Griechenland. Die Griechen bauten hier ab 750 v. Chr. Städte und Tempel – und die stehen teilweise besser da als die Originale in Athen.
Tal der Tempel bei Agrigento Sieben dorische Tempel auf einer Anhöhe, im Hintergrund das Meer. Der Concordia-Tempel ist einer der besterhaltenen griechischen Tempel weltweit. Die Anlage ist riesig, rechne mit 2-3 Stunden Gehzeit. Am besten spätnachmittags, wenn die Mittagshitze vorbei ist und das Licht golden wird.
Segesta Einsamer Tempel mitten in der Pampa, umgeben von grünen Hügeln. Keine Stadt drumherum, nur Stille und 36 perfekt erhaltene Säulen. Weiter oben ein griechisches Theater mit Blick bis zum Meer. Weniger Touristen als in Agrigento, mehr Atmosphäre.
Selinunte Ruinenstadt am Meer. Hier liegen ganze Säulen wie Mikado-Stäbchen kreuz und quer. Archäologen werkeln noch immer, Touristen sind rar. Ein wilder, romantischer Ort – und der größte archäologische Park Europas.
Palermo – Chaos, Märkte & Streetfood
Palermo ist laut, chaotisch und schmutzig. Und genau deshalb so gut. Die Hauptstadt Siziliens ist keine hübsch renovierte Altstadt, sondern echtes Süditalien: Wäsche flattert zwischen Barockpalästen, Roller knattern durch enge Gassen, auf Märkten wird geschrien.
Aber nirgendwo isst man besser. Palermo ist die Streetfood-Hauptstadt Italiens.
Was du probieren musst:
Arancini – frittierte Reisbälle mit Füllung. Die mit Ragù (Fleischsauce) sind Klassiker, die mit Pistazien und Mortadella Innovation.
Sfincione – sizilianische Pizza, dick und schwammig, mit Zwiebeln, Sardellen und Caciocavallo-Käse. Wird in rechteckigen Blechen gebacken und warm aus der Hand gegessen.
Panelle – frittierte Kichererbsenfladen im Brötchen. Klingt komisch, schmeckt genial.
Pane con la Milza – Brötchen mit Milz. Nur für Mutige, aber ein Palermo-Original.
Die besten Adressen sind keine Restaurants, sondern Märkte: Ballarò, Vucciria, Capo. Dort stehen die Frittierbuden seit Generationen.
Street Food Tipp
Geh gegen 11 Uhr auf den Markt, wenn alles frisch ist, aber noch nicht überlaufen. Mit 10 Euro bist du pappsatt.
Taormina – schick und teuer
Taormina klebt wie ein Schwalbennest am Berghang, 200 Meter über dem Meer. Unten rauschen die Wellen, oben flanieren Touristen durch Boutiquen. Die Stadt ist hübsch, keine Frage: enge Gassen, Bouganvillea an den Hauswänden, Cafés mit Blick auf den Ätna.
Das griechische Theater ist der Star. 300 v. Chr. gebaut, perfekte Akustik, dahinter der rauchende Vulkan – besseres Bühnenbild geht nicht. Im Sommer finden Konzerte und Opern statt.
Aber Taormina ist auch Siziliens teuerste Ecke. Ein Aperol Spritz kostet hier 12 Euro, Hotels verlangen Amalfiküsten-Preise. Wer länger bleiben will, quartiert sich besser in Giardini-Naxos ein, dem Strand-Ort direkt unten am Meer. Von dort fährt ein Bus hoch nach Taormina.
Cefalù – Bilderbuch-Strandstädtchen
Cefalù ist das Gegenprogramm zu Palermo: klein, überschaubar, sauber. Ein normannischer Dom aus dem 12. Jahrhundert dominiert die Altstadt, dahinter steigt ein massiger Felsen auf. Davor liegt ein 1,5 Kilometer langer Sandstrand, direkt vor den Häusern.
Das Städtchen ist kitschig schön – Postkartenmotiv garantiert. Aber auch touristisch. In den engen Gassen reiht sich Souvenirshop an Souvenirshop. Trotzdem lohnt sich ein Besuch, vor allem zum Sonnenuntergang, wenn sich der Dom golden färbt.
Baden-Tipp
Der Strand in Cefalù ist im Sommer gerammelt voll. Fahr ein paar Kilometer weiter Richtung Osten – dort gibt es ruhigere Buchten.
San Vito Lo Capo – karibisches Wasser
Türkisblaues Wasser, weißer Sand, Palmen. San Vito Lo Capo im Nordwesten sieht aus wie Karibik, ist aber Sizilien. Der 3 Kilometer lange Strand gilt als einer der schönsten Italiens. Das Wasser ist flach und klar, perfekt für Familien.
Der Ort selbst ist nett, aber austauschbar: Hotels, Restaurants, Eisdielen. Die Leute kommen wegen des Strandes. Und wegen des Couscous-Festivals im September, wenn die arabischen Wurzeln Siziliens zelebriert werden.
Von San Vito aus lohnt eine Bootstour ins Zingaro-Naturreservat – eine Küstenlandschaft mit versteckten Buchten, die nur zu Fuß oder per Boot erreichbar sind.
Die Mafia – gehört zur Geschichte
Sizilien ohne Mafia-Erwähnung geht nicht. Aber: Touristen kriegen davon nichts mit. Die Cosa Nostra ist heute leiser, verdeckter. Die blutigen Achtziger und Neunziger sind vorbei.
In Corleone, dem Heimatort des Paten, gibt es ein Antimafia-Museum. Wer sich für die Geschichte interessiert, findet dort echte Einblicke – ohne Romantisierung. Auch in Palermo erinnern Gedenktafeln an ermordete Richter und Aktivisten.
Die meisten Sizilianer sind stolz auf ihre Insel und genervt vom Mafia-Klischee. Zu Recht.
Wann nach Sizilien? Sommer ist heiß
Juli und August sind brutal heiß. 35 Grad sind normal, oft wird es 40 Grad und heißer. Wer Hitze nicht mag, meidet den Hochsommer. Die Strände sind dann außerdem überfüllt, die Preise am höchsten.
Beste Reisezeit:
- Mai/Juni: 25-30 Grad, alles blüht, wenig Touristen
- September/Oktober: Meer noch warm (24 Grad), Luft angenehm
- Winter (November-März): Mild (15-18 Grad), gut für Kultur und Wandern, aber zu kalt zum Baden
Achtung: Viele Hotels und Restaurants an der Küste schließen November bis März. Palermo und die Städte funktionieren ganzjährig.
Welche Verpflegung buchen?
Nur Übernachtung – macht Sinn, wenn du viel unterwegs bist und die lokale Küche probieren willst. Sizilien lebt von kleinen Trattorien und Streetfood-Ständen.
Frühstück – in Italien meist enttäuschend (süßes Gebäck, Kaffee), aber praktisch vor langen Tagestouren.
Halbpension – nur sinnvoll in abgelegenen Beach-Resorts, wo abends keine Restaurants in der Nähe sind.
All Inclusive – für Familien mit Kindern praktisch, aber du verpasst die echte sizilianische Küche.
Meine Empfehlung: Übernachtung mit Frühstück, abends selbst essen gehen.
Mietwagen – fast Pflicht
Sizilien ist groß (größte Mittelmeerinsel), öffentliche Verkehrsmittel sind langsam und unzuverlässig. Mit Mietwagen bist du flexibel – kannst zum Ätna fahren, versteckte Tempel ansteuern, einsame Buchten finden.
Viele Pauschalreisen bieten Mietwagen-Pakete an, oft günstiger als Einzelbuchung. Achte auf Vollkasko ohne Selbstbeteiligung – sizilianischer Verkehr ist gewöhnungsbedürftig.
Tanken ist günstiger als in Deutschland, Autobahnen meist mautfrei.
Sizilien in 7 Tagen – Beispielroute
Tag 1-2: Palermo (Streetfood, Märkte, Dom, Teatro Massimo) Tag 3: Cefalù (Strand, normannischer Dom) Tag 4: Taormina (griechisches Theater, Altstadt) Tag 5: Ätna (Vulkan-Tour, Weinprobe am Fuß des Bergs) Tag 6: Syrakus & Tal der Tempel bei Agrigento (viel Fahren, aber lohnt) Tag 7: Rückflug oder Strandtag
Wer länger bleibt, packt noch Segesta, San Vito Lo Capo oder die Äolischen Inseln dazu.
Buchen: Last Minute oder Frühbucher?
Sizilien ist kein Lastminute-Schnäppchen-Ziel wie Mallorca. Die Insel ist bei Italienern beliebt, Ferienhäuser und Hotels sind im Sommer ausgebucht. Wer im Juli/August fliegen will, bucht 3-4 Monate voraus.
Für Mai, Juni, September und Oktober gibt es öfter Lastminute-Deals 4-6 Wochen vor Abflug. Aber Garantie gibt es keine.
Frühbucher-Rabatte lohnen sich, besonders bei guten Hotels.
Griechisch, arabisch, normannisch, spanisch
Sizilien ist ein Schmelztiegel. Hier herrschten Griechen, Römer, Araber, Normannen, Spanier. Jeder hinterließ Spuren: dorische Tempel, arabische Kuppeln, normannische Kathedralen, barocke Paläste.
Das macht die Insel so faszinierend. In Palermo steht die Kathedrale neben der arabisch-normannischen Kapelle Palatina. In Syrakus baden Touristen neben griechischen Ruinen. In der Küche treffen Couscous (arabisch), Pasta (italienisch) und Schwertfisch (griechisch) aufeinander.
Diese Vielschichtigkeit ist Siziliens Stärke. Es gibt nicht DIE sizilianische Identität – es gibt viele, nebeneinander, manchmal chaotisch, immer spannend.
Letzter Tipp
Sizilien ist keine Insel für eine Woche Strandurlaub. Wer nur am Pool liegen will, ist auf Sardinien oder den Kanaren besser aufgehoben. Sizilien verlangt Neugier: den Ätna hochfahren, auch wenn es anstrengend ist. Streetfood probieren, auch wenn es komisch aussieht. In Palermos Chaos eintauchen, auch wenn es überfordert.
Dann ist Sizilien grandios.